Echt jetzt... VOPA als Antwort auf VUKA!
Die sog. VUKA Welt beschreibt das aktuelle und künftige Umfeld für Unternehmen und Organisationen. Sie ist gekennzeichnet durch
- Volatilität: alles verändert sich, der Markt, der Mitbewerb, der Kundenwunsch.
- Unsicherheit: hohe Komplexität und dauernde Veränderung machen Prognosen und Planung schwierig bis unmöglich.
- Komplexität: die triviale Maschine gibt es nicht, verändert sich ein Rädchen hier, verändern sie viele Rädchen dort.
- Ambiguität: nicht alle Antworten deuten in eine Richtung. Widersprüche und Vieldeutigkeit gehören zum täglichen Geschäft.
Konnte man früher Langfristpläne ausarbeiten, Produkte für Dekaden konzipieren und alle paar Jahre mit „Relaunch“ oder „Repackaging“ Umsätze steigern, reicht das bereits heute nicht mehr aus. Kostensenkung ist für die meisten ebenso wenig eine Option. In den letzten 10 Jahren wurde unter dem Stichwort „Lean Management“ bereits alles mehrfach optimiert. Die VUKA Welt stellt Unternehmen vor neue, ungeahnte Herausforderungen und braucht neue Antworten. Wie umgehen mit der Unsicherheit? Mit den klassischen Managementtools kommt man nicht weit und läuft Gefahr den Anschluss zu verlieren. Jetzt braucht es Wendigkeit, Innovationskraft, Agilität und Mut sowie hochmotivierte Mitstreiter um am Ball zu bleiben.
Hierarchische Strukturen, lange Entscheidungswege und Informationsfilter sind dabei nicht hilfreich. Jedes Rädchen im Getriebe, jeder Mitarbeiter, jede Führungskraft und jeder Manager ist gefordert sich einzubringen und seinen Beitrag zu leisten, damit unter VUKA-Bedingungen Erfolg möglich ist. Aber wie stellt man das an?
VOPA als Ausweg....ja, echt!
Schaut man sich an, was Top-Player wie Netflix, Amazon oder Google anders machen, zeigen sich 4 entscheidende Erfolgsfaktoren: Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilitität – kurz VOPA!
- Vernetzung: Erfolgreiche Unternehmen suchen Kontakte und treten mit anderen in Verbindung – und zwar auch ohne eine direkte Absicht damit zu verfolgen. Das Motto lautet: man weiß nie, wofür es einmal gut ist! Jeder Austausch ist besser als Silodenken. Je besser vernetzt, desto mehr Überblick und desto mehr neue Ideen können entwickelt werden – gerne auch gemeinsam. Vernetzung in alle Richtungen wird zur Basis für Schnellballeffekte. Das gilt nicht nur extern sondern auch intern. Vernetzung im Unternehmen hilft Konflikte zu lösen, Ideen voranzubringen, Kreativität freizulegen u. v. m.
- Offenheit: Unternehmen und Führungskräfte lernen offen zu sein, loszulassen und zuzulassen. Wissen zu horten und Machtpositionen zu verteidigen sind kontraproduktiv. Im Sinne der Organisation sind Einzelwünsche zurückzustellen und dem Gesamtprojekt unterzuordnen. Gemeinsam macht mehr Spaß als einsam. Führungskräfte haben andere Aufgaben als zu kontrollieren und anzuweisen. Sie sind zuständig für die Organisation der Zusammenarbeit, sie ermöglichen Austausch, sie sorgen für optimale Rahmenbedingungen und ermöglichen cross-funktionales Arbeiten, sie achten auf guten Informationsfluss und Transparenz sowie für eine konstruktive Fehlerkultur. Sie setzen vermehrt Coaching-Tools ein und sind Kommuniaktionsexperten und Brückenbauer.
- Partizipation: Im Arbeitsalltag entscheidet derjenige, der am meisten betroffen ist – je kleinteiliger dabei die Entscheidungsmacht organisiert ist, desto kürzer sind Reaktions- und Implementierungszeit. Führungskräfte geben nach wie vor das große Bild und die langfristige Strategie vor, das daily business wird aber von der Mannschaft im Alleingang organisiert. Delegation ist das Schlüsselwort, Verantwortung wird übergeben und übernommen.
- Agilität: Agil sein heißt, sich schnell auf neue Bedingungen einstellen, Veränderungen rasch implementieren. Von IT Projektteams kann man sich agile Methoden wie z. B. SCRUM abschauen: Veränderungen in kleinen Schritten vornehmen, laufend Feedbackschleifen einbauen, nach jedem vollendeten Schritt den nächsten ins Auge fassen und ggf. adaptieren, Entscheidungen ausprobieren, prüfen und eventuell verwerfen. Scrum-Prinzipien übertragen auf Projektteams versprechen nicht nur ein hohes Maß an Agilität sondern auch ein Maximum an Flexibilität und Motivation.
Wie beginnen Sie mit „VOPA“
VOPA in einem Unternehmen zu etablieren braucht Zeit und geht nicht von heute auf morgen. Es bedarf nicht nur der Einführung von neuen Managementtools sondern es braucht eine Veränderung im Mindset. Die „changability“ ist es, auf die es ankommt und diese gilt es Schritt für Schritt zu steigern.
Zum Einstieg in die VOPA-Welt bieten sich 3 Schritte an, die sich als erste Annäherung mit dem Thema bewährt haben und eine gute und notwendige Basis bilden:
Schritt 1: Finden Sie den Massive Transformative Purpose (kurz: MTP): Für Zugkraft zur Veränderung braucht es die Macht einer großen Idee. Der MTP ist eine große, kühne, aufstrebende und transformierende Zweckbestimmung. Google definiert seinen MTP wie folgt: “we organize the world‘s information“, oder Uber möchte „the best way to get, wherever you‘re going“ sein. Der MTP ist nicht zu konkret, beinhaltet keine Zahlen/Daten/Faken formuliert aber gleichzeitig klar worin der Sinn des Handelns liegt. Wissen Sie wofür es Ihr Unternehmen gibt und welchem Zweck es dient, dann ist das die treibende Kraft. Was auch immer aus der VUKA Welt an Veränderungen auf Sie zukommt, Ihr Zweck bleibt erhalten und beflügelt Sie auf der Suche nach Lösungen und neuen Wegen zur Zweckerfüllung. Der MTP löste dabei das Leitbild oder die Vision ab und gibt die Richtung vor.
Schritt 2: Schaffen Sie Vertrauen und Transparenz: Ohne Vertrauen gibt es keine Vernetzung, keine Offenheit, keine Partizipation und keine Agilität. Dazu ist ein Höchstmaß an Transparenz nötig, ebenso wie ein Vertrauensvorschuss. Das trifft insbesondere auf Führungskräfte zu, die ihren Mitarbeitern Vertrauen entgegenbringen und dadurch ein gewisses Risiko in Kauf nehmen müssen. Mitarbeiter, denen vertraut wird versuchen in aller Regel, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.
Schritt 3: Eco versus Ego: Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei, um VOPA zu leben braucht es ganzheitliches Denken im Sinne der Organisation und des MTP. Eigeninteressen stören den Ablauf. Ein „Sich-Begegnen-auf-Augenhöhe“ ist notwendig, eine konstruktive Fehlerkultur und möglichst viel und promptes Feedback. Teamleistungen sind zu honorieren, nicht Einzelleistungen. Führung bedeutet nicht mehr kontrollieren und beauftragen sondern Rahmenbedingungen schaffen, in denen Top-Leistungen erbracht werden können.
Beginnen Sie JETZT! Finden Sie Ihren massive transformative purpose und gehen Sie den ersten Schritt auf die Welt der ständigen Veränderung zu. Sie werden sehen, es ist nicht so schlimm, wie es sich im ersten Moment anhört. Auf Sie, Ihr Unternehmen und Ihre MitarbeiterInnen und KollegInnen wartet eine spannende Zeit mit viel Eigenverantwortung, Vertrauen, Kreativität, Spaß und Erfolg.
Gutes Gelingen für Ihre ersten Schritte in Richtung VOPA und vergessen Sie nicht: Menschen verändern Zahlen!
Erika Karitnig